Tarot Kabbala Blogartikel – Eine Beschreibung zum Tarot Schlüssel “Der Teufel” sowie Erklärung der auf dem Schlüssel abgebildeten Symbole aus der Sicht der Kabbala. Der Teufel könnte als ein Universalschlüssel des Lachens betrachtet werden.
Bei diesem Tarotschlüssel begegnet uns eine scheinbar furchterregende Gestalt, der Teufel. Er steht auf einem Podest und zu seinen Füssen sind zwei kleine, nackte, männliche und weibliche Gestalten abgebildet. Auf den ersten Blick wirkt dieses Bild erschreckend, doch sind in diesem Schlüssel Freiheit und Lachen verborgen.
Stellen wir uns vor ein kleines Kind versteckt sich unter einer Decke und springt uns dann plötzlich entgegen. Vielleicht erschrecken wir im ersten Moment und sind entsetzt, doch bald erkennen wir, dass unter der Decke nur das kleine Kind versteckt ist. Wie werden wir reagieren? Wir werden darüber lachen und das Kind erlöst in die Arme schließen.
Den Teufel können wir ganz einfach erschaffen.
Wir könnten uns zuerst einen Horrorfilm im Kino ansehen und danach durch einen dunklen Park nachhause gehen. Werden wir dann nicht ängstlich hinter jeder Ecke eine schreckliche Gestalt vermuten?
Wir können den Teufel sozusagen auch ganz einfach „an die Wand malen“. Indem wir uns vor etwas fürchten, ziehen wir genau das auch in unser Leben.
Zum Beispiel: Es ist gerade Winter, und wir planen einen langen Spaziergang. Doch plötzlich fällt uns auf, dass wir unsere Haube vergessen haben. Vielleicht denken wir nun „Oje, hoffentlich werde ich nicht krank.“, und wir beschäftigen uns den ganzen Spaziergang über mit dem Gedanken. Möglicherweise fühlen wir wirklich bald ein kleines Halskitzeln, wir könnten uns nun denken „Oje, jetzt tut mir schon mein Hals weh, hoffentlich bekomme ich keine Grippe.“. Und so steigern wir uns weiter und immer weiter hinein, und es könnte tatsächlich sein, dass wir letztendlich mit einer Grippe im Bett landen.
Der Teufel kann uns auch noch in einem anderen Kontext begegnen. Stellen wir uns vor, wir buchen einen Urlaub mit einem Kreuzfahrtschiff im sonnigen Asien. Statt bereits am Vortag anzureisen, buchen wir den dazugehörigen Flug so, dass er genau am Tag der Kreuzfahrt ankommt, statt einen Tag Reserve für eventuelle Verspätungen zu planen, um dadurch das Geld für die Übernachtung zu sparen. So bleiben uns ein paar Stunden um vom Flughafen zum Kreuzfahrtschiff zu gelangen. Doch leider hat die Maschine einen technischen Defekt und kann nicht starten. Es gibt auch keinen späteren Flug, sodass es unmöglich ist das Kreuzfahrtschiff rechtzeitig zu erreichen. Leider verpassen wir auf diese Weise unser Schiff.
Dies ist natürlich sehr ärgerlich. Nun könnten wir dem Piloten die Schuld geben, wieso er den Fehler nicht bemerkt hat, oder der Fluggesellschaft, sie hätte die Flugzeuge besser warten sollen. Beides ändert aber die Situation nicht. Es könnte auch jederzeit wieder dazu kommen. Die einzige Möglichkeit ist dazu zu stehen, dass wir die Entscheidung über die Abflugzeit selbst getroffen haben. Wir haben entscheiden am selben Tag anzureisen um uns Übernachtungskosten zu sparen. Sobald wir die Schuld bei anderen suchen, nehmen wir uns die Möglichkeit zur Lösung. Indem wir denken „Der Pilot hätte ja dieses oder jenes tun können“ ziehen wir uns „teuflische“ Emotionen wie Groll und Schicksalshader in unser Leben. Aber haben wir Einfluss auf den Piloten? Im diesem Moment nicht. Den einzigen Einfluss den wir haben ist der auf uns selbst.
Geben wir anderen die Schuld fällt es letztlich auf uns selbst zurück. Statt aus dem Ergebnis zu lernen und das Erlebnis abzuhaken und den Urlaub anderweitig genießen zu können schwelgen wir in den teuflischen Emotionen.
Nehmen wir uns zu wichtig und schieben die Schuld auf andere, erzeugen wir durch unsere negativen Emotionen eine teuflische Gestalt. Wir projizieren negative Gedanken auf eine andere Person. So trennen uns von anderen. Doch nicht nur die andere Person wird dadurch von uns getrennt, auch wir selber werden getrennt, denn wir ziehen dadurch einen schwall negativer Energie mit uns mit. In so einem Zustand werden uns andere Menschen wohl kaum zu nahe kommen wollen, sie werden lieber einen großen Bogen um uns herum machen. So bekommt unser Ego Macht, denn wir fühlen uns vielleicht im Recht weil „dieser oder jener hat doch das und das gemacht“ doch in Wahrheit beginnt unsere Trennung und damit das wahre Leid.
Wir können dies in Zukunft nur verhindern indem wir uns ändern. Wir haben ja die Wahl wann wir anreisen. Niemand hat uns dazu gezwungen den knappen Flug zu nehmen. So könnten wir beispielsweise stressfrei am Vortag anreisen. Dies ist auch die Freiheit die in diesem Schlüssel verborgen liegt. Die Freiheit selbst zu entscheiden.
Ein Sprichwort lautet: „Aus Fehlern wird man Klug. Darum ist einer nicht genug.“ Wilhelm Busch. So bleibt uns leider keine Lernerfahrung erspart. Jede Erfahrung macht uns klüger und reifer, und so sind auch die Begegnungen mit dem Teufel notwendig auf unserer Heldenreise.
Lois Claude de Saint Martin sagt in seinem Buch „Schlüssel des Buchs: Irrtümer und Wahrheit“ dazu: „Die Irrtümer sind überall, ebenso wie das Böse. Dieses Böse durchdringt uns von allen Seiten, so wie das Feuer in alles was ihm Nahrung gibt. Aber die Wahrheit verbessert den Irrtum, das Gute mäßigt das Böse. Was kann man daraus schließen? Dass das alles von jeher notwendig war, und nicht dass der Teufel uns versuche.“
Haben wir erkannt, dass die Verantwortung bei uns liegt, können wir aktiv handeln, wir haben den Teufel entlarvt, die Trennung überwunden und können die handelnden Personen wieder in die Arme schließen. Und wer weiß, vielleicht können wir später sogar über diese Geschichte herzlich lachen, wie über das kleine Kind unter der Decke.