Tarot Kabbala Blogartikel – Eine Beschreibung zum Tarot Schlüssel “Kaiser” sowie Erklärung der auf dem Schlüssel abgebildeten Symbole aus der Sicht der Kabbala. Der Kaiser im Tarot könnte als ein Universalschlüssel des Verstandes betrachtet werden.
Unser heutiges Thema ist „ Der Kaiser“.
Lasst uns einmal diese Tarotkarte genau betrachten. Was sehen wir?
Nun, wir sehen einen gekrönten Mann, der auf einem Thron sitzt, der seine Beine überkreuzt und ein Zepter in seiner rechten Hand hält. Er scheint im Freien zu sitzen, denn auf dem Boden, auf dem er steht wachsen ein paar Grasbüschel. Auf dem Schild ist ein Adler zu sehen.
Ich möchte die Attribute des Kaisers durchgehen und werde zu jedem ein paar Dinge erwähnen.
Die beiden Insignien, das Zepter und die Krone aber auch der Thron.
Vielleicht könnte man damit Schlagworte wie Herrscher, Pionier, Macht, General, Befehlsinhaber, vielleicht Eroberer assoziieren.
Souveränität wäre vielleicht auch noch zu erwähnen und damit Hierarchie und Ordnung.
Ein Kaiser dient seinem Land, seinem Volk. Er wird in eine königliche bzw. kaiserliche Familie hineingeboren und muss im Zuge seiner Erziehung während seiner Kindheit bestimmt auf einiges verzichten. Sein ganzes Leben lang, seit frühester Kindheit an, wird er geschult, seinem Land und seinem Volk zu dienen. Er muss regieren, Kriege planen, wichtige Entscheidungen fällen, er benötigt einen klaren Kopf, eine klare Sicht der Dinge um die richtigen Entscheidungen für sein Land treffen zu können.
Damit kommen wir bereits zum nächsten Punkt. Dem Kaiser ist der hebräische Buchstabe HEH, die Zahl vier sowie astrologisch der Widder und Mars zugeordnet. HEH bedeutet Fenster. Wozu dient ein Fenster in einem Haus?
Beispielsweise dazu um Luft und Licht hereinzulassen und um hinauszuschauen.
HEH ist also der körperlichen Funktion des Sehens zugewiesen. Vielleicht kennt jemand den Spruch: „Die Augen sind die Fenster zur Seele“. Sowohl das physische als auch das psychische Sehen ist vorrangig dafür verantwortlich wie wir unsere Welt sehen, durch welche Schablonen wir blicken.
Ein einfaches geläufiges Beispiel: Da gibt es die Optimisten, die ein Glas als halb voll betrachten und die Pessimisten, die das selbe Glas als halb leer bezeichnen würden. Gleichermaßen können wir eine herausfordernde Situation in unserem Leben als Pech, Unglück oder unüberwindbares Desaster betrachten oder es als ein Wachrütteln von höchster Ebene aus, als einen Gnadenakt Gottes erkennen, um in die Position zu gelangen, uns und damit unser Leben in eine positive neue Richtung zu verändern.
In der Kabbala spricht man vom sogenannten „bösen“ und vom „gütigen Auge“. Das böse Auge wird auch böser Blick genannt und es bedeutet, ewas oder jemand anderen neidisch zu betrachten oder bösartig gesinnt zu sein. In der Bibel finden wir diesbezüglich einige Stellen. Ein kurzes Beispiel hierzu: „Iss nicht bei einem Neidischen und wünsche dir von seinen feinen Speisen nichts;“ (Sprüche 23,6)
Tja wer weiß, ob nicht manches Unwohlsein schon auf einen bösen Blick zurück zu führen ist?
Die Tarotkarte der Kaiser möchte uns dabei unterstützen, unsere Sicht auf die Dinge zu schulen und alles in unserem Leben sowie uns selbst der göttlichen Hierarchie unterzuordnen.
Ein erleuchteter Mensch sieht in allem was ist Gott. Solange wir nicht diese erhabene Sicht haben, versklaven wir uns durch unseren Eigenwahn, bei jedem Problem, das uns widerfährt, immer wieder aufs neue selber.
Kennt jemand die Gedanken: „Wieso passiert mir das nur schon wieder? Warum muss gerade ich diesen Albtraum erleben, etc.?“ Sobald wir uns von dieser Fehlsicht lösen können, kommen wir vom passiven Opferdasein, ins aktive Schöpferdasein, sind im wahrsten Sinn des Wortes DA und nehmen den Platz auf dem Thron ein und werden Herrscher unserer eigenen Lebensumstände.
Beginnen wir gerade in Problemsituationen zu erkennen, dass sie uns auf etwas in unserem Inneren hinweisen wollen wo wir etwas genauer hinsehen sollten. Denn sobald wir uns über eine Situation ärgern, oder uns an einer Person stoßen, ist da etwas, was in UNS nach Veränderung und Transformation ruft. Sobald wir damit beginnen, ist der erste Schritt hin zu einem neuen, verbesserten Leben getan!
Vielleicht ein Beispiel aus dem Alltag. Angenommen wir haben einen Unfall – egal welcher Art… Auto, Ski, etc. So eine unvorhergesehene schnelle und so plötzliche Situation in unserem Leben möchte uns definitiv etwas sagen. Erstmal würde ich meinen, es ist ein „STOP“, dass uns zugerufen wird. Ein „SO wie es gerade ist, geht es nicht mehr weiter“. Es ist notwendig uns selbst zu erforschen, und was zu einer solchen Situation geführt haben könnte.
Definitiv hat es mit uns selbst zu tun, dass wir zu Fall gekommen sind und nicht z.B. mit dem Snowboarder, der gerade unseren Weg gekreuzt hat. Unser erster Impuls ist vermutlich „Der andere trägt die Schuld“. Nein, das wäre eine falsche Sicht, denn der Snowboarder war nur das Werkzeug um für uns diese Situation erfahrbar zu machen. Das gleiche gilt für alle anderen scheinbar negativen Situationen in unserem Alltag. Alles was uns aufregt, woran wir uns stoßen, wovor wir Angst haben, ist ein Hinweis darauf, dass wir uns diese Sache näher ansehen sollten.
Falsche Schablonen, also Verhaltens- und Glaubensmuster, führen zu scheinbar negativen Situationen in unserem Leben und sollten dringend aufgelöst und durch neue Muster ersetzt werden. In unserer Mysterienschule lernen wir ganz genau, wie wir Schritt für Schritt, neue Muster in unser Unterbewusstsein prägen, um ein erfolgreicheres und erfüllteres Leben in unserem Inneren und in weiterer Folge, auch im Außen erfahren zu können.
Ganz kurz möchte ich auf das Schild des Kaisers mit dem Adler eingehen. Der Adler wird als das Symbol für die transformierte Skorpionkraft angesehen – der Skorpion kriecht auf der staubigen Erde, doch nach seiner Transformation ist er der Adler, der sich in luftigen Höhen aufschwingt. Der Widder – also der Kaiser – als auch der Skorpion werden vom sogenannten Kriegs-Planeten Mars regiert bzw. beherrscht. Mars steht mit Hitze, Feuer und Leidenschaft in Verbindung.
HEH hat einen Bezug zum Intellekt, wie DALETH den Bezug zu den Emotionen hat – wie wir letzte Woche beim Schlüssel 3, der Kaiserin, gehört haben. Der Verstand ist der Herrscher über die Emotionen. Wir leben in einem Zeitalter in dem der Intellekt total geschult und auch nahezu gehuldigt wird. Ganz im Gegensatz zu den Emotionen. Die werden großteils unterdrückt und definitiv nicht geschult. Der heutige Mensch weiß nicht, wie er destruktive Gefühle wie Wut, Zorn, Eifersucht, etc. in konstruktive Bahnen lenken kann.
Selbstverständlich ist eine intellektuelle Schulung äußerst wichtig und sehr wertvoll für das ganze Leben, aber genauso wichtig und absolut unerlässlich ist eine emotionale Schulung. Wir sollten den Verstand nur als ein Werkzeug verwenden, indem wir unsere Emotionen beobachten, und sachlich abwägen, welche Entscheidungen zu treffen sind.
In diesem Zusammenhang ist mir ein sehr treffendes Zitat von Louis Claude de Saint – Martin aus unserer Bibliothek eingefallen: „ Die Köpfe der Alten wurden durch ihr Herz gelenkt und dienten nur, um es zu vergrößern. Heute wurde das Zepter, das rechtmäßig dem Herzen des Menschen gehört an den Kopf übertragen, der an Stelle des Herzens regiert. Liebe ist mehr als Wissen, das nur die Leuchte der Liebe ist, und die Leuchte ist weniger, als das, was sie erleuchtet.“