Tarot Kabbala Blogartikel – Eine Beschreibung zum Tarot Schlüssel “Eremit” sowie Erklärung der auf dem Schlüssel abgebildeten Symbole aus der Sicht der Kabbala. Der Eremit im Tarot könnte als ein Universalschlüssel des Willens der Einheit betrachtet werden.
Heute begegnet uns ein Mann auf unserem Weg. Der Eremit. Ein bärtiger Mann, auf einem (angedeuteten) Felsgipfel stehend, in seiner rechten Hand hält er eine Lampe, in seiner linken Hand einen Stab.
Der Eremit steht ganz alleine, isoliert auf dem Berg. Er stellt auch den „Alten der Tage“ dar, der auch im Zohar öfters erwähnt wird.
Der Schlüssel trägt die Zahl Neun. Die Neun steht auch für das Ende von etwas, für Vollkommenheit und Perfektion. Wo der Narr, also NICHTS der Beginn war, ist Neun nun der Abschluss. Wo wir zu Beginn unserer Tarotserie noch den jugendlichen Narren, mit aufwärts und voraus gerichtetem Blick dargestellt sehen, das unbegrenzte Potential dem alles möglich ist, begegnet uns bei der Zahl Neun nun ein bärtiger alter Mann, reich an Lebenserfahrung wie man denken könnte. Im Gegensatz zum Narren hat der Eremit seinen Blick eher nach unten und zurück gerichtet, er symbolisiert daher das Ziel der Reise, das Absolute, das Vollendete.
Machen wir einen kleinen Exkurs in die Numerologie: Der Zusammenhang zwischen dem Narren (den wir hier rein mathematisch mit einer 0 darstellen, obwohl wir wissen dass er eigentlich keine Zahl hat) und dem Eremit kann auch durch folgendes interessante Zahlenspiel verdeutlicht werden:
Jede Zahl mit neun Multipliziert ergibt in der Reduktion wieder neun.
Also 2 x 9 = 18, 1+8 = 9
8 x 9 = 72, 7+2 = 9
Man könnte auch aus jeder beliebigen größeren Zahl die Neun herausstreichen und durch eine 0 ersetzen. Die Reduktion der Zahl würde trotzdem das gleiche Ergebnis bringen.
Beispielsweise würde sich dies ausgehend von der (beliebigen) Zahl 8978 wie folgt errechnen: 8 + 9 + 7 + 8 = 32; Die Quersumme von 32 wäre 3 + 2 = 5
Würden wir nun die 9 durch eine 0 ersetzen, bekämen wir folgendes Ergebnis:
8078: 8 +0+7+8 = 23, Die Quersumme von 23 ist wiederum 5.
So können wir daraus schließen dass 0 und 9 eine enge Verbindung haben.
Es handelt sich beim Narren und beim Eremiten tatsächlich um zwei Ausdrücke des gleichen Prinzips. So ist der Eremit wie der Narr für immer jung, und ist gleichzeitig das Ziel aller unserer Wünsche und Hoffnungen. So wird aus dem Narr „der Alte der Tage“, ein Symbol der Ewigkeit.
Durch seine Lampe weist er uns den Weg durch die Dunkelheit, als junger Narr beginnend, über alle Höhen und Tiefen, bis zur unserem letztendlichen Ziel, dem Licht.
So steht der Eremit auch für unsere spirituelle Reise, unsere Reise zum Licht. Dies stellt die Lampe in seinen Händen dar. Zuweilen begegnet uns in unserem Leben tiefste Dunkelheit. Wieso erscheint das Leben nicht als eitle Wonne, wozu diese Phasen? Diese Phasen sind notwendig um uns auf den Pfad des Lichts zu führen. Nur in der Dunkelheit können wir die helle Lampe erkennen die uns auf unserem Weg führt. Nur in der Dunkelheit können wir erkennen was wirklich unser Ruf ist. Nur in der Dunkelheit machen wir uns auf den Weg, auf unsere Reise zum Höheren. Was waren unsere Gründe weshalb wir uns auf den spirituellen Weg begeben haben? Vielleicht begaben wir uns auf den spirituellen Weg wegen der Suche nach Hoffnung oder nach Heilung? Dunkle Zeiten lassen uns viel stärker nach Erlösung streben. Einige glauben vielleicht sie hätten aus eigener Kraft den spirituellen Weg gefunden. Auf der Tarotkarte Eremit sehen wir jedoch, dass die Lampe, die uns den Weg weist immer schon da war. Den spirituellen Weg zu beschreiten ist daher das Ergebnis des höheren Willens.
Warum wollen wir den spirituellen Weg beschreiten? Was wollen wir überhaupt? Welche Ziele verfolgen wir im Leben? Und woher kommt dieser Wunsch? Manche Personen denken vielleicht es wäre ihr eigener Wille gewesen der sie auf den spirituellen Weg geführt hat, oder es wäre ihr eigener Wille gewesen dieses oder jenes zu erreichen.
Der höhere Wille waltet in jedem von uns, es gibt nur einen WILLEN im Universum. So ist der spirituelle Weg und letztlich die Adeptschaft das Ziel des WILLENS. Ein Adept hat den Zustand der Erleuchtung erlangt. Auch dies ist durch das Symbol der Lampe dargestellt. Aber ist die Erleuchtung das Ende der Spirituellen Reise? Nein, ganz im Gegenteil. Nun steht der Adept am Berggipfel und hält anderen die Lampe um ebenfalls den spirituellen Weg auf ihrer Suche nach dem Licht schreiten zu können.
Manche von uns haben schon den spirituellen Weg „gefunden“. Manche sind vielleicht schon Mitglieder in spirituellen Organisationen wie der Hermetik-Akademie. Manche denken durch die dort gelernten Techniken könnten sie ihr Leben nun endlich verändern, endlich zu Ruhm oder Reichtum gelangen. Doch dieser Weg ist letztlich eine Sackgasse. Es ist gut und richtig Ordnung in seine Lebenssituationen zu bringen. Aber früher oder später wird man vielleicht erkennen, dass auch dies nicht die erhoffte Erfüllung bringen wird.
Manche Menschen suchen ihr Glück in Beziehungen, manche Menschen haben eine Beziehung nach der Nächsten. Aber keine kann die erwünschte Erfüllung bringen. Andere in Ablenkungen und Irrwege wie Glückspiel oder Süchte. Wieder andere vergraben sich in ihrer Arbeit. Burn-Out und andere „Zivilisationskrankheiten“ zeugen jedoch davon dass alles Übermaß genossen ungesund ist. Die wahre „Krankheit“ an der diese Menschen leiden ist die Suche nach dem Licht. Das Licht ist das einzige wonach sich der Mensch wirklich sehnt. Der Weg in einer authentischen Mysterienschule bietet uns den Ausweg – den Weg in das Licht – auf einem geführten, authentischen Pfad tatsächlich bis zur Erleuchtung zu gelangen.
Der spirituelle Weg dient dazu den Menschen das Licht zu weisen. Wir haben das Geschenk des spirituellen Wegs nicht dazu erhalten um vergängliche Reichtümer anzuhäufen, dies ist alles sekundär. Wenn wir sterben bleibt nichts davon zurück. Vielleicht ein schöner Grabstein aus Marmor. Aber alles andere ist vergänglich. Wir sollten uns daher ein Beispiel am Eremiten nehmen, und anderen das Licht weisen. Wie können wir anderen das Licht weisen? Was können wir dafür tun um die Selbstsucht zu überwinden und zu einem Licht für andere zu werden? Vielleicht könnten wir uns im ersten Schritt fragen: Was haben wir selber auf dem spirituellen Pfad gelernt? Welche positiven Veränderungen haben wir dadurch gemacht? Möchten wir dass auch andere Menschen die Möglichkeit haben diese Erfahrungen zu machen? Wie können wir dies nun anderen Vermitteln? Nicht jeder ist momentan empfänglich dafür. Alles hat seine Zeit. Auch das ist der höhere Wille.
Jedoch in unserem tiefsten Inneren sehnen wir uns, wie bereits erwähnt, nach dem Licht, nach der Einheit, nach dem ALL-EINS sein. So steht der Eremit ALL-EIN am Berggipfel. Er ist mit ALLEM EINES, er hat alles in sich vereint, er ist sich gewahr dass alles in seinem außen ein Spiegelbild von seinem Inneren ist. Dass alles was passiert in Ordnung ist. Dass alles was passiert von ihm selber abhängig ist und von ihm verursacht wird. Erfolgt die Veränderung im Innen, kann auch die Veränderung im Außen geschehen. Ordnung finden wir im gesamten Universum. Von den Sternen am Himmel bis zu den kleinsten Atomen in unserem Körper.
Das Prinzip der Ordnung wird auf einer Ebene auch vom korrespondierendem Sternzeichen nämlich der Jungfrau ausgedrückt.
Die Tarotkarte korrespondiert des Weiteren mit dem hebräischen Buchstaben Yod. Yod bedeutet „offene Hand“. Wenn wir die hebräischen Buchstaben aufmerksam betrachten werden wir feststellen, dass die anderen hebräischen Buchstaben aus verschiedenen Kombinationen von „Yod’s“ gebildet werden. So könnte Yod auch als väterlicher Buchstabe von dem alles entspringt angesehen werden.
Der Stab symbolisiert die Schlangenkraft, das können wir auch an der Form des Stabes – nämlich die einer aufgerichteten Schlange – erkennen. Die Schlangenkraft oder die Kundalinikraft ist in diesem Schlüssel gänzlich aufgerichtet und erhoben. Die Kundalinikraft ist jene Kraft mit der wir in der partnerschaftlichen Vereinigung Einheit und Ekstase erfahren können. Auch Menschen die Erleuchtungserfahrungen hatten beschrieben diese als eine Art Ekstase. Die gleiche Kraft die auf der partnerschaftlichen Ebene wirkt, der Vereinigung mit dem Partner, wirkt hier bei der Vereinigung mit Gott.
So weist die Lampe des Eremiten zur Vereinigung mit Gott.