Tarot Kabbala Blogartikel – Eine Beschreibung zum Tarot Schlüssel “Gerechtigkeit” sowie Erklärung der auf dem Schlüssel abgebildeten Symbole aus der Sicht der Kabbala. Die Gerechtigkeit im Tarot könnte als ein Universalschlüssel des Schicksals betrachtet werden.
Tarotschlüssel Nummer 11, die Gerechtigkeit, zeigt eine Frau mit einem Schwert in der einen Hand und einer Waage in der anderen Hand. Kurz zusammengefasst könnte die Frau als ein Symbol für das Karma oder auch unser Schicksal betrachtet werden.
Für gewöhnlich denken wir, dass unser Schicksal unabhängig von uns ist, wir fühlen uns vielleicht sogar unserem Schicksal ausgeliefert. Doch sind wir das wirklich? Vielleicht betrachten wir unser eigenes Schicksal manchmal als “gut”, ein anderes Mal als “schlecht”. Doch was ist “gut” und was ist “schlecht”?
Ob wir etwas “gut” oder “schlecht” empfinden, ist eine Beurteilung, die uns selber obliegt. Sozusagen ein Stempel den wir selbst einer Situation aufdrücken.
Doch woher wollen wir wissen ob unser Schicksal tatsächlich “gut” oder “schlecht” ist? Wir brauchen nur die sogenannten “Schicksalsschläge” in unserem Leben zu betrachten und was daraus entstanden ist. Vielleicht brachten einige Erlebnisse sogar eine positive Wende in unser Leben. Manche Dinge werden wir heute positiver sehen, einige vielleicht nicht. Bei manchen Ereignissen werden wir uns sogar denken: “Warum passiert mir das , das habe ich nicht verdient, das ist ungerecht?” Wir zerbrechen uns den Kopf darüber oder hadern mit unserem Schicksal. Ist es nun gerecht oder ungerecht solche Situationen zu erleben? Was ist eigentlich Gerechtigkeit?
Per definitionem ist es gerecht, wenn wir für das gleiche Vergehen jeweils mit denselben Konsequenzen zu rechnen haben. Z.B. wenn wir auf der Autobahn mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind, werden wir unabhängig unserer Person, unseres Fahrzeugs oder den Wetterverhältnissen immer die gleiche Strafe erwarten können. Bei diesem Beispiel könnte man von objektiver Gerechtigkeit sprechen.
Doch Gerechtigkeit kann auch subjektiv betrachtet werden, wobei es hier hauptsächlich um unser persönliches Gerechtigkeitsempfinden geht. Dieses wird maßgeblich davon beeinflusst, ob wir uns mit jemand anderem vergleichen. Ein Schulkind könnte sich ungerecht behandelt fühlen weil ein anderes Kind für einen Aufsatz eine bessere Note bekommen hat. Wer entscheidet nun darüber wie “gut” oder “schlecht” ein Aufsatz ist? Wer legt den Maßstab dafür fest und nach welchen Kriterien findet diese Beurteilung statt? Wir erkennen bereits das Dilemma.
Das Gesetz der Entsprechungen besagt laut Hermes Trismegistos:
“Wie oben – so unten, wie unten – so oben. Wie innen – so außen, wie außen – so innen. Wie im Großen – so im Kleinen.“
Dies bedeutet unter anderem, dass sich alle Dinge die wir im kleinen (mikrokosmischen) Maßstab unserer Persönlichkeit erleben, sich auch auf viel größeren (makrokosmischen) Ebenen abspielen. Betrachten wir den Kosmos: Der Sternenhimmel mit all seinen Schönheiten kreist über uns, Jahr für Jahr, in beständiger Eintracht mit dem Kosmos. Würden wir dort Ungerechtigkeit vermuten?
Wie im Großen – so im Kleinen. Betrachten wir nun die Frau auf der Tarotkarte. Sie zeigt uns einen milde lächelnden Gesichtsausdruck. Diese Ausstrahlung lässt uns voller Zuversicht sein, dass es auf unserer Welt nur Gerechtigkeit geben kann.
Wenn das Schicksal uns jedoch Situationen in unser Leben bringt, die schmezhaft oder herausfordernd sind, ist das dann gerecht?
Die darin verborgenen Lebensaufgaben nennt man Karma.
Wir erleben die entsprechenden karmischen Auswirkungen unserer Handlungen, im positiven oder negativen Erleben.
Das siebente hermetische Prinzip des Gesetzes von Ursache und Wirkung erfüllt sich in jedem Fall. Gute Taten bewirken gutes Karma, (erhebliche Rechtsverstöße und damit) Verstöße gegen die göttliche Ordnung, bewirken schlechtes Karma. Dies ist Gerechtigkeit im kosmischen Sinne. Jeder ist für sein Schicksal selbst verantwortlich.
Auf der Tarotkarte sind 2 Waagschalen abgebildet, zusammen ergeben diese beiden Schalen wieder eine Kugel.
Wenn wir Leid erleben, und eine Waagschale dadurch belastet ist, so ist es unsere Aufgabe, uns mit diesem Thema auseinanderzusetzen und versuchen, eine Lösung zu finden. Ignorieren wir diese Herausforderung, , wird sich unser Leid so lange verstärken, bis wir dafür eine Lösung gefunden haben. . Dies ist auch die Bedeutung des damit verbundenen hebräischen Buchstaben Lamed. Lamed bedeutet Ochsenstachel. Das Leid stachelt uns an uns zu verändern.
Beschäftigen wir uns mit dem Thema , werden wir dadurch die Lösung finden, die in uns selbst liegt. . Wenn wir einen Kuchen backen möchten, müssen wir uns auch zuerst überlegen welche Zutaten wir benötigen und wie er zubereitet wird. Doch schliesslich haben wir den Kuchen fertig.
Leid zwingt uns, eine Lösung herbeizuführen. Dadurch finden wir Erlösung, und gleichen die zwei Waagschalen wieder aus. Das Symbol der Kugel, welche die Vollkommenheit darstellt und uns die Fülle des Lebens erfahren lässt, durch Integration der fehlenden Teile in uns.
Wodurch entsteht Leid? Und wie erkennen wir dessen Ursache? Unsere Handlungen zeigen nicht unmittelbare Konsequenzen. Durch das Erforschen der Ursachen ergeben sich immer wieder neue Ursachen, die uns immer weiter zurückführen, bis wir schliesslich bei Adam und Eva angelangt sind.
Dank der Trägheit unserer materiellen Welt, verzögert sich die Erfüllung unserer Taten, Gefühle und Gedanken. Dies gibt uns die Möglichkeit, uns der Konsequenzen bewusst zu werden und entsprechende konstruktive Veränderungen vorzunehmen. Dies zeigt uns aber auch, wie wichtig es ist, bewusst auf unsere Handlungen, Gedanken und Gefühle zu achten.
Louis Claude de Saint Martin meint in seinem Buch: “Schlüssel des Buchs: Irrtümer und Wahrheit” zu Gerechtigkeit: “Im Stande der Verwerfung, wo der Mensch zu bleiben verdammt ist, bekommt er nichts, als den Schleier und Schatten des wahren Lichts, er behält das Andenken seines Ruhms, nähert mehr oder weniger das Verlangen wieder hinaufzusteigen, dass alles wegen freien Gebrauchs seiner geistigen Kräfte, wegen der Leiden die ihn durch die Gerechtigkeit zubereitet.”
In diesem Satz ist ein Geheimnis verborgen. Demnach benutzen wir unsere eigenen Kräfte dazu, unserLeid zu verursachen. Dies wiederum bringt uns dazu , dass wir uns bemühen, dieses Leid wieder zu erlösen. Was brauchen wir zur Erlösung dieses Leids? Unseren Glauben; er schenkt uns die Kraft und das Vertrauen, diese Prozesse zu durchleben und gestärkt daraus hervorzugehen.
Wir entwickeln uns zu Gott.
(Was wiederum auch die Frage nach der Gerechtigkeit der „schlechten“ Lebensumstände beantwortet.)
Abschließend noch ein Zitat von Louis Claude de Saint Martin aus seinem Buch: “Achtzig Aphorismen und Maxime”: Die Prüfungen und Widerstände die wir durchleben, werden unser Kreuz, wenn wir unter ihnen bleiben, aber sie werden die Leitern des Aufstiegs, wenn wir uns über sie erheben, und die Weisheit, die uns ihnen aussetzt, hat nichts anderes als unsere Erhöhung und unser Heilen im Sinn und nicht die grausamen und rachsüchtigen Absichten die ihm die Ordinären unterstellen.