Tarot Kabbala Blogartikel – Eine Beschreibung zum Tarot Schlüssel “Kraft” sowie Erklärung der auf dem Schlüssel abgebildeten Symbole aus der Sicht der Kabbala. Die Kraft im Tarot könnte als ein Universalschlüssel der Stärke betrachtet werden.
Mittlerweile sind wir bei Tarotkarte Nr. 8 in unserer Tarot-Serie angelangt, der „Kraft“. Wir sehen auf dieser Tarotkarte ein Frau mit einem Löwen abgebildet.
Ein Löwe gilt als König der Tiere. Er begegnet uns aber auch als Wappentier, aufgrund seines Goldfarbenen Fells wird ihm auch ein enger Bezug zur Sonne zugesprochen. In anderen Kulturen gilt der Löwe als Symbol des Mutes oder der Weisheit. Ein Löwe gilt auch als ein Symbol der Wachsamkeit und so thronen auf unzähligen Bauten Löwenfiguren als Wächter der Gebäude.
Dies Karte korrespondiert mit dem Feuerprinzip im menschlichen Körper und auch mit dem Sternzeichen Löwe. Das Sternzeichen Löwe wird von der Sonne regiert und so haben wir es auch bei dieser Tarotkarte mit der Wirkung der Sonne zu tun.
Im Tarot de Marseille trägt diese Karte die Zahl 11, jedoch im Hermetischen Tarot ist es die Karte Nr. 8.
In diesem Tarotdeck scheint die Frau das Maul des Löwen zu öffnen und mit einem Finger sogar in das Maul des Löwen zu greifen.
Die Frau stellt das Unterbewusstsein dar, der Löwe stellt in diesem Fall die animalische Kraft oder auch die Schlangenkraft oder Kundalinikraft dar. „Schlange“ ist auch die Bedeutung des hebräischen Buchstabens „TETH“ der mit diesem Tarotschlüssel korresponiert.
Somit sehen wir wie das Unterbewusstsein die Herrschaft über unsere animalischen Aspekte erlangt.
Nach dem Energieerhaltungssatz kann Energie nicht einfach verschwinden. Emotionen wie Wut oder Raserei sind auch Energien und könnten als animalische Kräfte bezeichnet werden. Jede Energie muss sich ausdrücken. Sind wir beispielweise in Wut geraten haben wir die Wahl entweder die Wut direkt auszudrücken, oder sie zu unterdrücken. Wir könnten auch ins Fitnesscenter gehen und uns dort an den Geräten abreagieren. Egal wie wir uns entscheiden wir müssen uns auf jeden Fall mit den Folgen dieser Energien auseinandersetzen.
Ein Mensch der in Rage gerät kann wahrlich übermenschliche Kräfte entwickeln. Doch Emotionen an sich sind neutral und daher weder gut noch böse. Vielleicht ist es in manchen Situationen angebracht beispielsweise als Führungskraft Stärke zu zeigen um andere Menschen in eine positive Richtung zu Führen oder sprichwörtlich „zu brüllen wie ein Löwe“ um Ordnung in eine chaotische Menschengruppe zu bringen. Die Hermetik ist der Weg des Herzens, sie lehrt uns unsere Kräfte klug zu gebrauchen anstatt sie zu verpulvern. So ist es leicht sich vorzustellen welches Potential in einer solch ungeheuren Kraft wie zum Beispiel Wut verborgen liegt, wenn diese in konstruktive Bahnen gelenkt wird.
Eine Eigenschaft die auch dem Sternzeichen Löwe zugeschrieben wird ist die Herzlichkeit. Wird hingegen die Kraft des Löwen negativ ausgedrückt, können sich gerade auch Emotionen wie beispielweise unterdrückte Wut auf unser Herz schlagen. Auch das Sprichwort „Er hat ein Herz wie ein Löwe“ deutet auf die besondere Verbindung des Löwen mit unserem Herz hin.
Diese Karte zeigt uns die Meisterschaft des Höheren über das Niedere, wie dies auch bei der Geschichte von „Daniel in der Löwengrube“ (Daniel 6, 20) gezeigt wird:
“Und Darius aus Medien empfing das Reich, als er zweiundsechzig Jahre alt war.
Und es gefiel Darius, über das ganze Königreich hundertzwanzig Statthalter zu setzen.
Über sie setzte er drei Fürsten, von denen einer Daniel war. Ihnen sollten die Statthalter Rechenschaft ablegen, damit der König nicht zu Schaden komme.
Daniel aber übertraf alle Fürsten und Statthalter, denn es war ein überragender Geist in ihm. Darum dachte der König daran, ihn über das ganze Königreich zu setzen.
Da trachteten die Fürsten und Statthalter danach, an Daniel etwas zu finden, das gegen das Königreich gerichtet wäre. Aber sie konnten keinen Grund zur Anklage und kein Vergehen finden; denn er war treu, sodass man keine Schuld und kein Vergehen bei ihm finden konnte.
Da sprachen die Männer: Wir werden keinen Grund zur Anklage gegen Daniel finden, es sei denn wegen seiner Treue zum Gesetz seines Gottes.
Da kamen die Fürsten und Statthalter eilends vor den König gelaufen und sprachen zu ihm: Der König Darius lebe ewig!
Es haben die Fürsten des Königreichs, die Würdenträger, die Statthalter, die Räte und Befehlshaber alle gedacht, es sollte ein königlicher Befehl gegeben und ein strenges Gebot erlassen werden, dass jeder, der in dreißig Tagen etwas bitten wird von irgendeinem Gott oder Menschen außer von dir, dem König, allein, zu den Löwen in die Grube geworfen werden soll.
Darum, o König, wollest du ein solches Gebot ausgehen lassen und ein Schreiben aufsetzen, das nicht wieder geändert werden darf nach dem Gesetz der Meder und Perser, das niemand aufheben kann.
So ließ der König Darius das Schreiben und das Gebot aufsetzen.
Als nun Daniel erfuhr, dass ein solches Gebot ergangen war, ging er hinein in sein Haus. Er hatte aber an seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem, und er fiel dreimal am Tag auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott, wie er es auch vorher zu tun pflegte.
Da kamen jene Männer eilends gelaufen und fanden Daniel, wie er betete und flehte vor seinem Gott.
Da traten sie vor den König und redeten mit ihm über das königliche Gebot: O König, hast du nicht ein Gebot erlassen, dass jeder, der in dreißig Tagen etwas bitten würde von irgendeinem Gott oder Menschen außer von dir, dem König, allein, zu den Löwen in die Grube geworfen werden solle? Der König antwortete und sprach: Das ist wahr nach dem Gesetz der Meder und Perser, das niemand aufheben kann.
Sie antworteten und sprachen vor dem König: Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, der achtet weder dich noch dein Gebot, das du erlassen hast; denn er betet dreimal am Tage.
Als der König das hörte, wurde er sehr betrübt und war darauf bedacht, Daniel zu retten, und mühte sich, bis die Sonne unterging, ihn zu befreien.
Aber die Männer kamen wieder zum König gelaufen und sprachen zu ihm: Du weißt doch, König, es ist das Gesetz der Meder und Perser, dass alle Gebote und Befehle, die der König beschließt, unverändert bleiben sollen.
Da befahl der König, Daniel herzubringen. Und sie warfen ihn zu den Löwen in die Grube. Der König aber sprach zu Daniel: Dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, der helfe dir!
Und sie brachten einen Stein, den legten sie auf die Öffnung der Grube; den versiegelte der König mit seinem eigenen Ring und mit dem Ringe seiner Mächtigen, damit nichts anderes mit Daniel geschähe.
Und der König ging weg in seinen Palast und fastete die Nacht über und ließ kein Essen vor sich bringen und konnte auch nicht schlafen.
Früh am Morgen, als der Tag anbrach, stand der König auf und ging eilends zur Löwengrube.
Und als er zur Grube kam, rief er Daniel mit angstvoller Stimme. Und der König sprach zu Daniel: Daniel, du Knecht des lebendigen Gottes, hat dich dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, auch erretten können von den Löwen?
Daniel aber redete mit dem König: Der König lebe ewig!
Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, sodass sie mir kein Leid antun konnten; denn vor ihm bin ich unschuldig, und auch gegen dich, mein König, habe ich nichts Böses getan.
Da wurde der König sehr froh und ließ Daniel aus der Grube herausziehen. Und sie zogen Daniel aus der Grube heraus, und man fand keine Verletzung an ihm; denn er hatte seinem Gott vertraut.
Da ließ der König die Männer, die Daniel verklagt hatten, holen und zu den Löwen in die Grube werfen samt ihren Kindern und Frauen. Und ehe sie den Boden erreichten, ergriffen die Löwen sie und zermalmten alle ihre Knochen.
Da ließ der König Darius allen Völkern und Leuten aus so vielen verschiedenen Sprachen auf der ganzen Erde schreiben: Viel Friede zuvor!
Das ist mein Befehl, dass man überall in meinem ganzen Königreich den Gott Daniels fürchten und scheuen soll. Denn er ist ein lebendiger Gott, der ewig bleibt, und sein Reich ist unvergänglich, und seine Herrschaft hat kein Ende.
Er ist ein Retter und Nothelfer, und er tut Zeichen und Wunder im Himmel und auf Erden. Der hat Daniel von den Löwen errettet.
Und Daniel hatte große Macht im Königreich des Darius und auch im Königreich des Kyrus von Persien.”
Ein weiteres interessantes Detail ist der Hut in der Form einer liegenden 8, also einer Lemniskate den die Frau trägt. Diese Form ist auch als „Unendlich“ bekannt. Wir haben bereits erfahren dass der Schlüssel in neueren Tarotdecks die Zahl 8 trägt. Eine Lemniskate besteht aus zwei gegenläufigen Kreisen, welche sich in einem Schnittpunkt berühren. Die Lemniskate kann als Symbol für zwei sich vereinende Kräfte gesehen werden. Auch durch die partnerschaftliche Vereinigung kommt es zu einer Vermischung und Vereinigung von männlichen und weiblichen Kräften, von 2 Kräften die von Ihrer Natur her gegensätzlich sind.
Durch die Vereinigung können wir auf der Materiellen Ebene jedoch auch die höchste Liebe ausdrücken. Durch die Vereinigung der 2 Kräfte, männlich und weiblich entsteht eine dritte Kraft, das Kind. Übertragen auf die höheren Ebenen entsteht der heilige Geist. Wir haben es bei der Lemniskate somit einerseits mit einem Symbol der Sexualkräfte zu tun, andererseits auch mit einem Symbol für die Liebe.
Die Liebe sollte der Herrscher über unsere anmialischen Kräfte sein.
Mit der Schlangenkraft tragen wir ein machtvolles Instrument in uns. Die Schlangenkraft drängt darauf sich auszudrücken. Es liegt an uns, wir haben in jeder Sekunde die Wahl uns von den animalischen Kräften beherrschen zu lassen, oder wie auf Tarotschlüssel 8 abgebildet, unseren inneren Löwen zu zähmen und die Liebe als Herrscher über unsere animalischen Kräfte walten zu lassen.