Tarot Kabbala Blogartikel – Eine Beschreibung zum Tarot Schlüssel “Wagen” sowie Erklärung der auf dem Schlüssel abgebildeten Symbole aus der Sicht der Kabbala. Der Wagen im Tarot könnte als ein Universalschlüssel des Höheren Selbst betrachtet werden.
Unser Held reist weiter zu seiner nächsten Station. Diesmal reist er tatsächlich, denn wie wir auf der Tarotkarte sehen können, befindet er sich in einem Wagen, genau gesagt in einem Streitwagen. Vor dem Streitwagen sind in der Version des Tarot de Marseille zwei Rosse gespannt, in neueren Versionen finden sich hier zwei gegensätzliche Sphinxen.
Ein Streitwagen ist ein Gefährt, das als Militärfahrzeug genutzt wurde oder auch zu Repräsentations- und Wettkampfzwecken dient. In früheren Zeiten diente der Streitwagen also nicht nur dazu um einfach von A nach B zu gelangen, sondern es ging darum Kriege zu gewinnen. Wie ersichtlich, handelt es sich beim Fahrer des Wagens um einen Herrscher – denn er trägt eine Krone auf seinem Haupt, ein Zepter in der Hand, und sein Körper ist durch eine Rüstung geschützt. Es sieht so aus, als wäre dieser Herrscher jederzeit bereit in den Kampf zu ziehen. Bereit den nächsten Sieg zu erringen.
Der Wagen trägt die Zahl 7, Sieben ist eine ganz besondere Zahl, denn sie ist in vielen Kulturen eine heilige Zahl. Der Wagen steht auch mit dem hebräischen Buchstaben CHETH in Verbindung. CHETH bedeutet übersetzt Feld oder Zaun. So wie der Wagen und seine Rüstung dem Wagenlenker Schutz bieten, so bietet uns auch ein Zaun Schutz. Ein Zaun schützt das persönliche Feld. Ein Zaun bietet auch eine Abgrenzung gegen die Einflüsse von außen, ein sicherer Hafen.
Der Wagenlenker trägt Mondsicheln auf seiner Rüstung. Ein Mond ist ein Symbol der Weiblichkeit.
Vielleicht kennt mancher von euch die Bibelstelle, wo Elija im feurigen Wagen in den Himmel fährt:
„Und als sie miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden voneinander. Und Elia fuhr im Wettersturm gen Himmel. Auch im alten Testament wird der Wagen als besonderes Gefährt mit beinah magischen Kräften erwähnt.“ (2. Könige 2, 11)
Um jemandem im Wettersturm in den Himmel zu befördern, sind wohl besondere Kräfte von Nöten, höhere Kräfte, die durch diesen Wagen wirken. Und das stellt der Schlüssel dar. Er steht für das Höhere, das durch den Wagen und insbesondere durch seinen Lenker wirkt. Der Lenker stellt das höhere Selbst dar und der Wagen samt Sphingen stellt unseren Körper und die Persönlichkeit dar. Das Höhere wirkt durch uns und gibt uns sozusagen die Richtung vor. Das Höhere „benutzt“ sozusagen unsere Persönlichkeit um sich selbst auszudrücken.
Tag für Tag erleben wir kleine „Siege“. Das Leben ist immer erfolgreich. Auch ein sogenannter Miss-erfolg ist ein Erfolg. Eine Person kann nur dann erfolgreich sein, wenn vorher etwas erfolgt ist. So bringt jede Handlung auch einen Erfolg mit sich. Egal welche Handlung es ist, sobald eine Person etwas tut, erfolgt etwas. Jeder Ursache folgt eine Wirkung.
Umso schwerer der Weg, umso mehr Mühe uns eine Handlung gekostet hat, desto größer ist wahrscheinlich das damit verbundene Erfolgserlebnis.
Jede Handlung führt unweigerlich zum Erfolg. Der Erfolg ist wiederum neutral zu betrachten, wie wir an folgendem Beispiel erkennen können: Sprechen wir jemandem Mut zu oder positive Worte, dann freut sich die Person vielleicht. Sprechen wir jemanden hingegen schroff an, dann könnte dies Unmut oder andere negative Gefühle in einer Person erzeugen. Das Eine, wie auch das Andere ist als Erfolg zu betrachten, denn in beiden Fällen ist etwas erfolgt, wie in diesem Fall ein positiver oder negativer Gemütszustand der Person.
Überlegen wir nun, wie wir unsere Persönlichkeit Tag für Tag nutzen, was drücken wir durch unsere Persönlichkeit aus, was erfolgt aus unseren Handlungen? Erfolgt bei uns und unseren Mitmenschen Friede, oder Liebe oder Glück? Oder erfolgen vielleicht Missmut oder Trauer? Dann sollten wir uns an das Höhere wenden und dem Wagenlenker bewusst die Zügel überlassen und uns seiner Führung anvertrauen.
Dies veranschaulicht auch das Hermetische Maxime wie es im Kybalion beschrieben wird: „Wie oben, so unten, wie unten, so oben.“
„Das große zweite hermetische Prinzip enthält die Wahrheit, dass eine Harmonie, eine Übereinstimmung, eine Entsprechung zwischen den verschiedenen Plänen von Manifestation, Leben und Dasein besteht. Diese Wahrheit ist deshalb eine Wahrheit, weil alles, was im Universum eingeschlossen ist, aus derselben Quelle kommt, und weil dieselben Gesetze, Prinzipien und Kennzeichen für jede Einheit und jede Verbindung von Aktivitätseinheiten gelten, während alles seine eigenen Phänomene auf seinem eigenen Plan manifestiert.“(Kybalion)